AMTS-Modul

Dieses Modul liefert entscheidende Informationen für eine sichere Arzneimitteltherapie. Im Zuge des Ausbaus der ABDA-Datenbank zur ABDADatenbank² wurden die Inhalte umfassend erweitert, so dass eine Vielzahl an Funktionen bereitsteht, mit denen eine Medikation individuell beurteilt und optimiert werden kann. Zentraler Bestandteil sind Risikoprüfungen, die während des Abverkaufs automatisch ablaufen können. So lässt sich z. B. direkt erkennen, ob eine Interaktion vorliegt oder ob ein Arzneimittel für eine bestimmte Person – zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung – nicht in Frage kommt. Mit dem Modul können zudem individuell besser geeignete Arzneimittel recherchiert werden.

Das AMTS-Modul gliedert sich in fünf Bereiche:

AMTS CAVE

Mit AMTS CAVE lässt sich überprüfen, ob die Anwendung eines Arzneimittels für eine bestimmte Person mit individuellen Risiken verbunden ist. Dabei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt:

  • Erkrankungen und besondere Lebensumstände
  • Allergien
  • Geschlecht
  • Alter
  • Körpergewicht 
  • Nierenfunktion 

AMTS Interaktionen

Bei den Interaktionsdaten haben sich in der ABDADatenbank² umfangreiche Neuerungen ergeben. Während eine Wechselwirkung bislang ausschließlich auf Basis der beteiligten Arzneimittel bewertet wurde, ist es jetzt zusätzlich möglich, individuelle Merkmale zu berücksichtigen. Auch die Klassifikation der Interaktionen hat sich verändert. Die bisherige Maßnahmen-orientierte Bewertung wurde durch eine Einstufung gemäß der klinischen Relevanz abgelöst. Zudem enthalten die Warnmeldungen nun noch mehr Informationen – zum Beispiel die Datenlage, die zu einer Interaktion vorliegt, oder Nebenwirkungen und Symptome, anhand derer eine Interaktion erkannt werden kann.

AMTS Indikationen und AMTS Nebenwirkungen

In der ABDADatenbank² sind die zugelassenen Anwendungsgebiete sowie die Nebenwirkungen auf Grundlage der Fachinformation codiert erfasst. Dies erweitert die Optionen bei der Suche nach geeigneten Arzneimitteln und ermöglicht neue Risikoprüfungen. Zum Beispiel kann man mit den AMTS Indikationen gezielt Arzneimittel recherchieren, die eine Zulassung bei einer bestimmten Erkrankung besitzen. Mit den AMTS Nebenwirkungen lässt sich zum Beispiel herausfinden, welche Arzneimittel eine spezielle Nebenwirkung auslösen können.

Automatische AMTS-Risikoprüfungen

Die Risikoprüfungen beziehen sich nicht auf einzelne Arzneimittel, sondern beurteilen die Gesamtmedikation. Zum Beispiel können sie Hinweise darauf geben, ob die Zusammenstellung der Arzneimittel geeignet ist und welche Probleme eine Medikation aufwirft. Folgende automatische Risikochecks stehen dazu bereit:

  • AMTS-Risikoprüfung auf Interferenzen
  • AMTS-Risikoprüfung auf Doppelmedikation
  • AMTS-Risikoprüfung auf Arzneimittelfehlversorgung
  • AMTS-Risikoprüfung zur Ermittlung des Verursachers einer Nebenwirkung

AMTS Kumulativrisiko

Mit dieser Prüfung kann ermittelt werden, ob sich unerwünschte Wirkungen innerhalb einer Gesamtmedikation addieren und welche Risiken dadurch entstehen. Kumulierende Effekte treten besonders bei älteren und/oder multimorbiden Personen auf, die eine Vielzahl von Arzneimitteln einnehmen. Mit dem AMTS Kumulativrisiko kann z. B. das Risiko für Stürze, für ein Serotonin-Syndrom, eine Rhabdomyolyse oder Torsade de pointes abgeschätzt werden. In die Beurteilung fließen die in den Fachinformationen aufgeführten Nebenwirkungen sowie unerwünschte Wirkungen ein, die durch Interaktionen entstehen. Optional lassen sich auch individuelle Merkmale einer Person berücksichtigen.

Alle Module der ABDADatenbank²​